Die Zuwächse der Neuinfektionen sind rückläufig. Eine schrittweise Lockerung der Beschränkungen, wie sie von den Forschern der Leopoldina vorgeschlagen wird, deutet darauf hin, dass die Normalisierung des öffentlichen Lebens nur schrittweise erfolgen kann. Der Gesundheitsschutz der Bevölkerung hat höchste Priorität.

Je länger der Shutdown dauert, desto gravierender werden die wirtschaftlichen Folgen. Richtig durchgeschüttelt werden die Betriebe des Einzelhandels, die Tourismusbranche, das Gastgewerbe, die Freizeit- und Veranstaltungswirtschaft, sowie das Transportgewerbe. Auch Kleinstunternehmer und Soloselbständige sowie Kulturschaffende trifft die Krise mit voller Härte. 

Erste Hilfsprogramme in Form von Zuschüssen und Darlehen des Bundes und der Länder sollen die Liquidität sichern und einen sofortigen Zusammenbruch der Unternehmen verhindern. Das wird viele Unternehmen retten, aber nicht alle:

Für diese Betriebe gilt ähnlich wie für die Menschen: Unternehmen mit „Vorerkrankungen“ wie Ertragsschwäche, Liquiditätsengpässen, chronischen Nachfragelücken, Qualitätsproblemen sind „Risikobetriebe“ Sie werden eine höhere Mortalitätsrate haben als gesunde Betriebe. Nicht alle können im Krisenfall künstlich mit Staatsgeldern beatmet werden. Die Pflegekapazitäten für Risikopatienten sind bei Banken und Behörden ein Engpassfaktor. 

Was sollten Existenzgründer jetzt tun?

Stell Dir vor, Du hast gerade Deinen Pilotenschein erworben. Sofort starten?

Bevor Du startest, prüfst Du, ob Du wirklich startklar bist. Du wirst nach der aktuellen Phase des Unternehmens entscheiden:

A: In der Vorbereitung (noch nicht gegründet)

In dieser Zeit steht der Flieger noch im Hangar. Du hast die viel Zeit und auch Geld in die neue Idee gesteckt.

Abwarten!! 

Ist dein Business von der Krise betroffen? Wenn ja, mach eine Pause und denke über Alternativen nach.

Wenn es eine Idee verfolgt, die nach der Krise neuen Schwung bekommen kann, dann prüfe Deinen Geschäftsplan und entwickle ihn sorgfältig weiter

B: Gründungsphase

Jetzt geht es darum, startklar zu sein. 

Durch „Corona“ bedroht?  Abwarten!

Nicht bedroht? Prüfe Deine Geschäftsidee auf ihre Tragfähigkeit. Passe die Annahmen permanent an die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung an. Sei zeitlich flexibel. Prüfe, ob eine Gründung in Teilzeit möglich ist. 

C: Markteinführungsphase

Jetzt ist höchste Konzentration gefordert. Du musst Höhe gewinnen und ins Fliegen Kommen. 

Gerade ist eine schwierige Zeit. Kann Dein Unternehmen am Markt bestehen? Welche Anpassungen sind nötig? Videokommunikation statt Präsenzberatung. Lieferservice statt vor Ort Bedienung. Wie flexibel kannst Du durch Anpassungen über die nächsten Monate kommen.  Wenn Dein Geschäftsplan viele Kunden auf engem Raum und wenig Distanz vorsieht: Prüfe, ob du den Start abbrechen kannst, oder musst. Lieber sicher am Boden, als ein Crash direkt nach dem Start.

D: Wachstumsphase

Du befindest dich im Steigflug. Die Reisehöhe ist fast erreicht. Jetzt musst Du das Ziel im Auge behalten. 

Man kann es nicht oft genug sagen: Sei wachsam! Behalte die Wetterlage im Blick. Wer die Gewitterfront rechtzeitig sieht, kann oft ausweichen. Nutze Deine Instrumente. Fliegst Du Dein Unternehmen auf Sicht, oder bist Du mit Steuerungstools für Instrumentenflug ausgrüstet und kannst jederzeit den Kurs ändern. Deine Crew (Personal, Steuerberater, Berufsverband) wünschen Dir guten Flug und sichere Landung.