%Corona%

Mit dem Lockdown in Deutschland Mitte März legt die deutsche Wirtschaft eine Vollbremsung hin. Zur Begrenzung der erkennbaren wirtschaftlichen Turbulenzen folgten umfangreiche Hilfs- und Rettungspakete für Arbeitnehmer, Unternehmen und Solo-Selbtständige. Die Regierung hat die Maßnahmen inzwischen gelockert, da sich die Zahl der Neuinfektionen auf einem niedrigen Niveau eingependelt hat.  Der Wunsch der Wirtschaft sowie der Druck der Eltern und die Sorge um Einkommensverluste, die Mehrbelastung durch Schul- und Kita-Schließungen sind die Hauptgründe. Handelsbetriebe, Freizeiteinrichtungen, Fitnessstudios sowie Betriebe der Gastronomie und des Tourismus können unter Auflagen öffnen. Die Folgen der Krise und die psychischen Belastungen aus der Isolation sind noch nicht absehbar.

Öffnung der Betriebe unter Auflagen – Wege zur Normalität oder „aktive Sterbehilfe“ für Betriebe?

Ja, Bund und Länder haben mit den Rettungsmaßnahmen geklotzt und nicht gekleckert. Finanzminister Scholz hat das „große Besteck“ ausgepackt (den Vergleich mit der Panzer-Waffe finde ich nicht so passend).  Aber reicht das?  Die bisherigen Mittel sollen die Schäden aus der Notlandung oder der Bruchlandung begrenzen. Teile der Wirtschaft liegen buchstäblich am Boden. Für viele Unternehmen, insbesondere KMU, ist es wichtig, coronabedingte Schäden zu erfassen und zu beseitigen. Kann das Unternehmen weiterleben oder sind die Schäden irreparabel? Die meisten Betriebe haben die Zeit des Lockdown für die Überprüfung ihres Geschäftsmodells genutzt und sich angepasst. Die Beschränkungen und Auflagen, die mit der schrittweisen Öffnung verbunden sind, bringen die Unternehmen in eine extrem schwierige Situation. Mit Abstandsregelungen sinkt das Umsatzpotenzial und die Einhaltung von Hygienekonzepten kostet Geld. Ergebnis: Weniger Umsatz, kein Gewinn, sondern weitere Verluste. Den erforderlichen Umsatz zur Deckung aller betrieblichen Kosten kann jedes Unternehmen leicht ermitteln.

 Definition Break-Even-Point

Erschwerend wirkt sich die Verunsicherung der Kundschaft aus, die sich im Handel und in der Gastronomie erkennbar zurückhält. Das werden viele kleine Betriebe nicht lange aushalten. Insbesondere Unternehmen mit „Vorerkrankungen“ (Liquiditätsschwäche, Selbstausbeutung, überholtes Geschäftsmodell) zählen zu den Risikogruppen, die künstlich (mit Fördermitteln) beatmet werden. Nicht alle werden überleben.

Der Restart wird für den Staat richtig teuer

Die schrittweise Rückkehr zum Normalbetrieb ist in Gang gesetzt. Erste Lockerungen wirken. Die Welt nach Corona wird für Unternehmen erhebliche Änderungen in der Organisation, Technik und betrieblichen Flexibilität mit sich bringen. Homeoffice ist plötzlich möglich, Dienstreise können durch Videokonferenzen ersetzt werden. Mitarbeiter müssen umfangreicher in die Veränderung der Arbeiten einbezogen werden. Über die Entwicklung von Messen, Konferenzen, Kreuzfahrten, Großveranstaltungen kann jetzt nur spekuliert werden. An dieser Entwicklung hängen Hunderte von Unternehmen und Solo-selbstständigen sowie Tausende von Arbeitsplätzen. Jetzt braucht es massive Hilfe und Unterstützung durch die öffentliche Hand durch Konjunkturpakete und einem Paket aus Steuern, Krediten und Zuschüssen. Auch wenn Finanzminister  Scholz dann den Booster zündet, alle Unternehmen werden es nicht schaffen. Wir müssen mit einer großen Zahl von „Abstürzen“ und Insolvenzen rechnen. Das ist bitter, aber wenn die Erträge zum Überleben nicht ausreichen, findet eine Marktbereinigung statt.

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